Haruchika Noguchi - Seitai - OBS - Ki - Yuki

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Das Ki erhält die Lebewesen - Yuki - Händeauflegen

(Auszug aus: "Order, Spontaneity and Body" von Haruchika Noguchi)

Das Ki erhält die Lebewesen - Yuki - Händeauflegen

Die Menschen reden über weiterentwickelte Techniken, über verschiedene spektakuläre Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Drücken, oder Ziehen einer Person die sie behandeln, aber egal wie fähig diese Leute auch immer sind, so können die Dinge, die sie tun nicht wirklich als Techniken betrachtet werden. Es ist eine Frage, welche Aufmerksamkeit auf einen Nerv gezogen wird, der taub ist, und es macht nur einen kleinen Unterschied, ob es dem Körper gut tut, ob die Technik an sich gekonnt benutzt wird oder nicht.

Vor einigen Tagen sagte jemand zu mir: "Seit zehn Jahren wird mein Rückgrat gerichtet, und nun sind diese Wirbel, die während der Behandlung Geräusche verursachen immer wieder die Gleichen. Aber die Unordnung, die dort von Anfang an war ist bis heute geblieben. Nachdem ich korrigiert worden bin und ich dann wieder zu Hause angelangt war, befand sich mein Körper bereits wieder im ungeordneten Zustand." Nun, das ist exakt das was passiert. Es ist Ki, das den Zustand eines Körpers erhält.

Zu Beginn war der menschliche Körper eine einzige Zelle, diese Zelle teilte sich und daraus entstand der Körper, den du heute hast. Am Anfang hattest du weder Arme noch Beine oder was auch immer. Durch die Teilung der Zellen hast du Arme und Beine bekommen, sowie einen vollständigen Körper, der dazu geeignet ist, zu leben. Durch die Bewegung von Ki in einer einzigen Zelle, man kann diese Bewegung von Ki als Mittel etwas zu erreichen betrachten, wird der Körper etappenweise geformt, und die Aktivität, die wir Wachstum nennen, wird vollendet. Wachstum und Fortpflanzung sind die Kriterien eines lebenden Seins.

Die Bewegung eines lebenden Wesens ist nicht die Gleiche, wie zum Beispiel die Bewegung eines Stücks Kreide, die hin und her bewegt wird. Es ist eine Bewegung, die von innen heraus kommt. Es ist nicht nur eine Bewegung von innen: Bewegungen werden ausgeführt um Bedürfnisse zu erfüllen. Weil ein Bedürfnis nach Nahrung besteht, streckst du deine Hand aus um zu essen. Wie du deine Hand ausstreckst ist weniger wichtig. Menschen strecken ihre Hand auf verschiedene Arten aus, aber da sie das gleiche Bedürfnis stillen wollen, gibt es keinen Unterschied. Wie klein die Bewegung auch immer sein mag, sie ist der Ausdruck eines Bedürfnisses und das Charakteristikum von lebenden Wesen.

So nimmt die Bewegung als Bedürfnis von Ki, das nicht gesehen werden kann, Formen an, wie die sichtbare Bewegung eines Körpers. Die Bewegung von Lebewesen wird durch etwas unsichtbares, formloses hervorgerufen, welches den Körper (die Hülle) bewegt. Das was sich wirklich bewegt ist Ki. Wenn es kein Bedürfnis gibt, also kein Ki, sondern nur die Form, gibt es nur die Möglichkeit des Zusammenbruchs. Wie stark und gesund eine Person auch immer sein mag, wenn das Ki, das dieses oder jenes tut verschwindet, bricht er zusammen wie ein Kartenhaus.

Ich glaube, daß das der Grund ist, warum Leute, die sich zur Ruhe setzen und nicht mehr wissen was sie mit sich anfangen sollen, krank werden. Das Ki ist verschwunden und es bleibt nur noch eine Hülle zurück. Wie stark du auch immer versuchst diese Hülle zu reparieren, es funktioniert nicht.

Anstatt die Form zu behandeln solltest du beginnen ein Bedürfnis zu erregen, im Sinne von yuki eine Antwort (Reaktion) des nicht sichtbaren Ki's hervorbringen und seine Aktivität im Körper steigern. Wenn auf diese Weise eine ungeordnete Stelle, "korrigiert" wird, wird der Effekt bleiben.

Wenn zum Beispiel der Magen operiert wird, könnten die Eingeweide verschoben worden sein. Die Eingeweide sind lang, so ist es schwierig, sie an ihren ursprünglichen Platz zurückzubringen. Sie werden einfach zurück in die Bauchhöhle gelegt und kehren von alleine an ihren ursprünglichen Platz zurück. Wenn ein inneres Organ von seinem ursprünglichen Platz wegrückt, dann nur deswegen, weil das Nervensystem die Kontrolle verloren hat oder nicht richtig arbeitet. Das Ki reicht nicht aus, um das Organ an seiner ursprünglichen Position zu halten.

Wenn der Körper voll von Ki ist, werden die Organe ihre ursprüngliche Position behalten, selbst wenn sie nur einfach in die Bauchhöhle zurückgeworfen werden. Aber nehmen wir einmal den Fall eines Magens an, der unterhalb seine eigentliche Position gerutscht ist. Selbst wenn man ihn ein Stück bewegt und auf seine richtige Position legt, wird er trotzdem nicht auf dem richtigen Platz bleiben, wenn das Ki aus dem Magenbereich verschwunden ist.

Es ist das Ki, das zuerst existiert und nicht die Form. Nehmen wir als Beispiel eine Menschengruppe: wenn der Geist oder das Ki der Gruppe verloren gegangen ist, wird auch die Gruppe auseinanderfallen, egal wie groß sie ist. Das gleiche trifft für den menschlichen Körper zu. Wenn das Ki verebbt, zerfällt er. Wenn du yuki praktizierst und auf diese Weise das Ki beobachtest, wirst du eine Unordnung in einem fremden Körper zu einem Zeitpunkt feststellen können, bevor sie Form angenommen hat.

So passiert es oft, daß an einer bestimmten Stelle schon etwas nicht in Ordnung ist, wenn die Person, die man behandelt, noch nichts verspürt. Wenn du zum Beispiel yuki auf dem dritten Brustwirbel praktizierst und er sich übersensibel anfühlt, und du dann yuki auf der Brust praktizierst und sie sich kalt anfühlt, dann ist bereits etwas mit den Lungen in Unordnung. Aber wenn du zu diesem Zeitpunkt eine Röntgenaufnahme der Lungen machst, kannst du nichts Falsches entdecken. Diese Anormalität wird erst nach einigen Monaten sichtbar. Auf jeden Fall ist zuerst die Bewegung des Ki.

Man kann einen menschlichen Körper öffnen und ihn zerlegen, aber man kann nicht annehmen, daß ein menschlicher Körper geheilt ist, bevor das Ki ihn nicht durchdringt. Wenn das Ki des Körpers gesteigert wird, teilen sich die Zellen, und der Körper wird geheilt. Welche Operationen du auch immer vornehmen läßt, welche Medikamente du auch immer nimmst, erst wenn das Ki innerhalb des Körpers sich im Sinne der körpereigenen Kraft aufsummiert hat, wird der Körper geheilt.

 

Wenn du den menschlichen Körper als Objekt oder Testkanal betrachtest, kannst du nicht richtig maßnehmen. Wenn zuerst das Ki innerhalb des Körpers aufsummiert wird und Aktivitäten in Richtung einer Heilung auftreten, dann wird der Körper in der Lage sein, sich selbst in einem normalen Zustand zu halten. Wenn das Ki den Körper nicht durchdringt, wird selbst ein Körper dessen Zustand als normal zu betrachten ist, sich verschlechtern. Was auch immer getan wird, er wird nicht geheilt werden.

Wenn du also versuchst einen Körper in einen besseren Zustand zu bringen ist es wichtig, von der Seite des Ki aus zu beginnen. Wenn du dich diesem Problem von außen näherst, und dem Körper verschiedene Arten von Schocks zufügst, wird er nicht - bis das Ki den Körper durchdringt - geheilt werden.

Sich in der Sonne aufzuhalten ist normalerweise gut für den Körper, aber es kann unter bestimmten Umständen schädlich sein. Komischerweise kann eine Maschine, die exakt in der gleichen Weise Licht produziert wie die Sonne, gut für solche Leute sein.
 

Warum ist das so? Wieso soll es einem Körper gut tun, wenn er in einem Raum im Licht einer Maschine liegt, und draußen die Sonne scheint? Einfach nur aus dem Grund, weil du der Ansicht bist, daß dieses künstliche Sonnenlicht dem Körper gut tut. Das gleiche trifft auf Wasser zu. Wenn du der Ansicht bist, daß das Trinken von Wasser gesund ist, wird es so sein. Nehmen wir eine Körperübung: Wenn man dir sagt, daß es dich schöner machen wird, wirst du glauben, daß du wirklich schöner wirst; wenn man dir sagt, daß es dich verjüngen wird, wirst du glauben, daß du jünger wirst.
 

Was du tust ist in sich selbst nicht verschieden. Nur der Name unterscheidet sich. Auf diese Weise gelingt es der Person Ki selbst durch einen Namen aufzusummieren. Ein Seidentäschchen könnte also aus einem Schweinsohr gemacht sein. Aber wenn es einem nicht gelingt Ki aufzusummieren, wird selbst die beste Medizin uneffektiv sein.


Ob Seitai-Führung gekonnt gegeben wird oder nicht hängt davon ab, wie es getan wird. Es hängt davon ab, wie ki gesammelt wird. Das heißt, ob du in der Lage bist, das ki der Person, die du soho gibst aufzusummieren. Wie intensiv auch immer jemand einem anderen yuki geben mag, wie spektakulär er auch immer katsugen soho (die "Seitai Behandlung" die im Sinne von katsugen undo gegeben wird) praktizieren mag, anhand dieser Fähigkeiten können wir noch lange nicht beurteilen, ob er gekonnt Seitei-Führung gibt. Wichtige ist das schnelle sammeln von ki in der Person, die du "behandelst".


Menschen, die gelernt haben yuki zu geben, machen das mit einer großen Konzentration. Wenn sie einen Teil dieser Konzentration aufgeben würden und die Gefühle der Person erfassen, die sie behandeln und erfolgreich ki des Anderen aufaddieren würden, würde die Aktivität des Anderen schneller und einfacher, lediglich als Ergebnis des einfachen Händeauflegens hervorkommen. Selbst wenn es unspektakulär aussieht, und ohne die Anwendung komplizierter Techniken, wie das einrenken von Wirbeln, möglich ist. So gehe einen kleinen Schritt zurück. Halte einen Moment inne und überlege: einzig wichtig ist, die Sensitivität des anderen wahrzunehmen.

Genauso wie Schnitte oder Verbrennungen geheilt werden können, indem man yuki gibt, können Schnitte und Verbrennungen innerhalb des Körpers ebenfalls geheilt werden. Vor einigen Tagen kam einer meiner Studenten mit einem Glassplitter zu mir. Er war im Arm eines zwanzig Monate alten Kindes gewesen. Vor einiger Zeit hatte er dieses Kind zu mir gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war ich in der Lage etwas zu spüren, das heiß war. Ich gab ihm den Hinweis, yuki auf dieser Stelle zu machen. Er dachte, solange es das Ergebnis von yuki sei, sei es unwichtig, ob Blut oder Eiter herauskämen. Und als er yuki praktizierte, kam etappenweise etwas heraus. Er dachte es sei ein Knochensplitter, als er es herauszog, aber es war ein Glassplitter.

Selbst Nierensteine werden herauskommen wenn du yuki gibst; sie werden herauskommen während sie noch klein sind, also wird es kaum schmerzen. Es ist in keinster Weise befremdend, wenn Gallensteine, Glassplitter oder was auch immer herauskommen, denn der Körper hat in sich selbst Aktivitäten, die Dinge auszuscheiden, die nicht benötigt werden. Ein Mann war sehr aufgeregt darüber, daß während einer Akupunkturbehandlung gegen Leistenbruch eine Nadel im Gelenk zurückgeblieben war. Als man yuki machte, kam die Nadel alsbald heraus. Auf diese Art und Weise stößt der Körper Dinge ab, die er nicht braucht.

Vor einiger Zeit hatte der Präsident einer bekannten Firma Wundrose. Er hatte es schon einmal gehabt und er sagte mir, daß er damals achtzehn Monate im Krankenhaus verbrachte. Ich sagte seiner Frau, sie solle zuerst auf den Punkt, "kano katten" (d.Ü. 5.Punkt d. Bauches) genannt, drücken; der Stelle des Körpers, die mit der Eiterung zu tun hat. Und dann auf der betroffenen Stelle yuki praktizieren. Während sie yuki auf der betreffenden Stelle praktizierte, die schwarz war, wurde sie rot, und am nächsten Tag, als sie ihn zu mir nach Hause brachte, hatte es sich schon stark gebessert. Wenn du Stellen wählst, wo die Sensitivität erhöht ist, ist die Effektivität höher, als wenn du es auf indirektem Weg tust.

Heutzutage stellen die Menschen viele Fragen in Bezug auf yuki. Wenn du es dir als eine Art geistiger Konzentration vorstellst, so halte ich das für ausreichend.

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Solang ich euch den Begriff Ki nicht verständlich gemacht habe, ist es so (altes jap. Sprichwort) als würde ich beim Malen eines Drachens die Augen auslassen. Es gibt keine andere Möglichkeit für mich, euch "Ki" verstehen zu lassen, als durch eure eigene Sensibilität, Ki zu erleben. (=Erfahrung!)

Wenn einer, der im Geben von yuki geübt ist, einen anormalen Punkt im Körper mit seinen Handflächen berührt, könnte es sein, daß er ein Gefühl hat, als ob Ameisen über seine Handflächen laufen oder als ob ein kalter Lufthauch über sie streichen würde. Er könnte aber auch ein Gefühl von Wärme o.ä. haben. Zusätzlich zu diesen Empfindungen könnte er andere Erscheinungen, die Schmerz oder Benommenheit ähneln spüren, was allerdings in Wirklichkeit keines dieser Gefühle ist.

Auch der Andere könnte ein Gefühl wie Schmerz, Prickeln, oder andere eigenartige Erscheinungen wie Wärme verspüren; solche Erscheinungen können auch unterschiedlich wahrgenommen werden. Der Puls ändert sich, die Carotis Arterien (Arteria carotis interna = innere Halsschlagader) weiten sich klar sichtbar, die Atmung wird ruhig und tief. Dann entspannt sich der Köper und die Person fühlt sich schläfrig.

Das Gefühl in den Handflächen, die yuki geben (feeling and response) wird nach einiger Zeit verschwinden und es wird kein besonderes Gefühl zurückbleiben. Wenn dies eintritt, sollte die Person, die yuki gibt, ihre Hände zurücknehmen. Wenn wir unsere Hände auf den Körper des Partners aufgelegt haben, um yuki zu geben, sollten sie an dieser Stelle verbleiben, bis das Bewußtsein von "Gespür und Antwort" verschwindet. Die erste Wirkung, die man beim yuki geben erreicht, ist ein Echo im Körper des Anderen hervorzurufen. Die nachfolgenden Reaktionen von yuki sind die Gleichen wie bei katsugen undo:

Entspannung; 2) Erhöhte Sensitivität; 3) Ausscheidung

Seitai-Seminar "Katsugen-Undo & Yuki"

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